Marketa Meissl war am 3. September 1899 geboren und heiratete nach dem 1. Weltkrieg Karl Mueller. Sie lebten in Prag und hatten zwei Kinder, Nina (geboren 23. August 1921) und Melitta (geboren 27. April 1927). Die beiden Kinder gingen in Prag in ein deutsches Gymnasium. Nach der Besetzung der Tscheslowakei durch die Nazis wurde Karl Mueller gezwungen, seine Anwaltskanzlei an einen “Arier” zu verkaufen und sie mussten ihre Wohnung verlassen. Am 2. Juli 1942 wurden die vier von Prag nach Theresienstadt ins Ghetto deportiert.

Doch Theresienstadt war für die Familie nur eine Zwischenstation. Am 18. Dezember 1943 wurden Karl, Marketa, Nina und Melitta Muellerova ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Am stärksten hatte Karl Müllerova unter den unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen zu leiden. Am 17. Februar 1944 starb er an einer Lungenentzündung.
Im Juli 1944 wurden die drei Frauen nach Hamburg, ins Lagerhaus G am Dessauer Ufer, transportiert. Die Mutter der beiden Geschwister überlebte das Außenlager am Dessauer Ufer gerade einmal 14 Tage. Marketa Mueller starb am 27. Juli 1944 an einer viel zu spät und unzureichend behandelten Blutvergiftung, die Folge eines Arbeitsunfalls war.

Im September 1944 wurden Nina und Melitta Muellerova ins Außenlager am Falkenbergsweg verlegt, von dort im Februar 1945 ins Außenlager Tiefstack, wo Nina bei einem Bombenangriff schwer verwundet wurde. Im April 1945 erfolgte die Verlagerung in KZ Bergen-Belsen. Nina Muellerova starb am 17. April 1945. Melitta überlebte in Bergen-Belsen nach der Befreiung im April 1945