Von den über 15.000 italienischen Militärinternierten sind rund 1.400 in Hamburg verstorben, orientiert man sich an den italienischen Gräbern, die in der NS-Zeit seit 1943 auf verschiedenen Friedhöfen beerdigt wurden. Insgesamt sind es 1.700, aber 300 betreffen davon Oper aus dem Kriegsgefangenen Stammlager Sandbostel, die auf Hamburger Friedhöfen erfasst wurden.
Die italienischen Militärinternierten wurden von den Nazis ermordet, dass gilt für das so genannte “Arbeits- und Erziehungslager (AEL)” und im Einzelfall auch für IMIs im KZ Neuengamme. Ein besonderer Fall wird am Beispiel des Zwangsarbeitslager in Neugraben im Falkenbergsweg noch einmal extra behandelt. Sie starben an den Folgen von Erkrankungen und den unmenschlichen Lebensbedingungen ihrer Gefangenschaft und Lagersituation oder wurden Opfer von Bombardements und dem geringen bis überhaupt nicht bestehenden Schutz davor.
Aus einer von der Senatskanzlei 1950 erstellten Übersicht über die in Hamburg im “im Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommene Ausländern “ zu den Italienern sind 14 aus der Nordwestdeutschen Kieferklinik, einem für IMIs eingerichtetes Lazarett. 112 verstorbene Italiener kamen aus dem KZ Neuengamme. Hierbei handelt es sich aber meistens nicht im IMIs, sondern Italiener, die in Italien verhaftet und ins KZ eingeliefert wurden.

Im Herbst 1943 wurden tausende italienische Soldaten vor allem in das Lagerhaus F und G am Dessauer Ufer verlegt. Von hier führte die ihr Weg auf verschiedenen andere Zwangsarbeitslager. Insgesamt sind in der Liste 362 verstorbene Italiener aufgeführt, von ihnen auch Opfer aus dem Zwangsarbeitslager im Dessauer Ufer.
Aquilion Spozio, Gesamthafenbetrieb (GHB)

Bekannt sind die Namen von 13.000 italienischen Militärinternierten, die über 400 Unternehmen per 31. August 1944 dem Arbeitsamt gemeldet hatten. Einer von den 400 IMIs, die der Gesamthafenbetrieb meldete, war Aquilion Spozio. Er war am 21. Januar 1919 in Mailand geboren. Wann er wo von der deutschen Wehrmacht festgenommen wurde, kann man nicht sagen. Er war von der Krupp Reederei vom GHB angefordert wurden und war für den Transport von Kohle eingesetzt worden. Er lebte im Zwangsarbeitslager in der Hovestraße 76 und war in das sogenannte “Arbeits- und Erziehungslager Langer Morgen” in Wilhelmsburg angewiesen worden. Vermutlich weil er nicht so arbeitete, wie es gewünscht war. Es war die Vorstufe zum KZ Neuengamme, wenn nach 52 Tagen keine Rückführung zum bisherigen Unternehmen erfolgte. Aquilino Spozio starb am 22. Februar 1945 angeblich an einer Lungenentzündung.
Vittorio Zoran

Vittorio Zoran ist am 10. Oktober 1915 in Grumolo Delle Abbadesse in der Provinz Venedig geboren. Er soll im Lager im Dessauer Ufer angeblich an einer Herzlähmung am 21. Dezember 1943 gestorben.

Italienische Militärinternierte unter den KZ-Insassen im Dessauer Ufer
Ab September 1944 wurden 2.000 Insassen des KZ Neuengamme in das Außenlager am Dessauer Ufer verlegt.
Guiseppe Polignano
Guiseppe Polignano war am 3. August 1903 in Urbe, in der Provinz Savona (Region Liguria) geboren. Er wart mit Lina Ravera verheiratet. Sein Weg nach Deutschland brachte ihn ins KZ Dachau. Am 22. Oktober 1944 wurden 2.000 KZ Insassen von dort ins KZ Neuengamme transportiert.

Darunter auch viele Italtiener. Einer von ihnen war Guiseppe Polognano. Er wurde von hier ins Außenlager ins Lagerhaus G verlegt und starb dort am 21. Februar 1945. Auf der Sterbeurkunde steht – wie bei anderen – als als angeblicher Grund “Epilepsie”.

Luigi Tugnoli

Luigi Tugnoli war am 14. Mai 1919 in Mesola in der Provinz Ferrara (Region Emilia Romagna) geboren. Er kam am 22. September 1943 aus dem KZ Dachau im KZ Neuengamme an. Sein Weg führte ihn von hier in das Außenlager ins Lagerhaus G am Dessauer Ufer. Er starb hier am 25. Februar 1945 angeblich an “Durchfall”.
