Zwangsarbeit war im nationalsozialistischen Deutschland ein Massenphänomen und für die deutsche Bevölkerung nicht zu übersehen, egal ob in industriellen Ballungsgebieten oder auf dem Land. Etwa 26 Mio. Menschen mussten zwischen 1939 und 1945 zur Aufrechterhaltung der deutschen Kriegswirtschaft Zwangsarbeit leisten. Davon 13 Millionen im Reichsgebiet, die andere Hälfte in den von Deutschland besetzten Gebieten.
Zwangsarbeiter_innen wurden praktisch überall eingesetzt: in der Landwirtschaft, im Handwerk, in der Industrie, in der Rüstungsproduktion, in städtischen Betrieben, bei der Reichsbahn, der Kirche oder in privaten Haushalten. Zehntausende Lager für zivile Arbeiter_innen sowie Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge überzogen das Reichsgebiet.