Rede Lars Stubbe, verdi Hamburg, am 8. September 2023 am „Hafenamt“

Cara Maria Alemanno, caro Gianni Ruga, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

„abbiamo detto di no”. Questo è il legato che ci lascia Michele Montagano. Allo stesso tempo è un compito per noi, essendo sindacalisti convinti della forza della solidarietà. È un onore per noi che voi stiate qui, come rappresentanti dei familiari dei Internati Militari Italiani, dimostrando cosi che la forza che ci unisce nella lotta contro la bestia fascista è la solidarietà. Sto parlando in rappresentanza del settore del servizio pubblico e del traffico tra altro e di seguito parlerò in tedesco.

„Wir haben ‚Nein‘ gesagt”. Diese Aussage von Michele Montagano ist für uns, als aktive Gewerkschafter*innen, sowohl Vermächtnis als auch solidarische Aufgabe. Es ist für uns eine Ehre, dass ihr als Vertreter der Familienangehörigen der Italienischen Militärinternierten, mit Eurer Anwesenheit heute zeigt, dass die Kraft der Solidarität uns im Kampf gegen den Faschismus eint. 

Was bedeutet diese Aufgabe aber konkret? Zuallererst bedeutet sie ein klares Bekenntnis gegen den Faschismus, gegen alle Parteien, gegen alle Formen gesellschaftlicher Macht, die versuchen, Rassismus, Ausgrenzung, Misogynie, Ausbeutung, Diskriminierung und allgemeine Unterdrückung hoffähig zu machen und diese Formen der Herrschaft zu installieren. In diesem Sinne haben die ver.di-Kolleg*innen in Thüringen kürzlich beschlossen, dass ver.di-Mitglieder, die in der AfD Mitglied sind, ausgeschlossen gehören. 

Sie bedeutet des Weiteren, einen Kampf gegen den Versuch, in den Betrieben faschistische oder faschistoide Gruppen aufzubauen, die bei Betriebsratswahlen kandidieren oder im Zweifelsfall sogar als sogenannte „Gewerkschaften“ auftreten. Die bekannteste dieser Gruppen, ist sicher die im Bereich der IG Metall tätige „Zentrum Automobil“. Aber auch am Flughafen Hamburg hat es in der Vergangenheit mit der Gruppe „Arbeitnehmer in der AfD (AidA)“ einen solchen Versuch gegeben. Auch wenn dieser gescheitert ist, zeigt sich, dass rechte Gruppen in Betrieben eine gewisse Kontinuität erlangen können und wir den Kampf unmittelbar dort führen müssen.

Welche Mittel haben wir dafür? Auf den ersten Blick wenige, denn im Gegensatz zu den faschistischen oder faschistoiden Parteien, verfügen wir nur über die finanziellen Mittel unserer Mitglieder, haben keine Großsponsoren hinter uns. 

Aber wir haben das Wort, das Gespräch, die politische Bildung und wir haben unsere Tarifarbeit. Um das Wort, das Gespräch, in den Pausenräumen, an den Arbeitsplätzen zu suchen, brauchen wir politische Bildung. Diese muss umfassend sein, muss zu demokratischer Teilhabe befähigen, um Wirkungskraft zu entfalten. 

Schließlich sind Gewerkschaften Tariforganisationen. Auch die Tarifarbeit kann „inklusiv“ oder „exklusiv“ geführt werden. „Inklusiv“ bedeutet, dass noch diejenige unter uns, die unter den schlechtesten Arbeitsbedingungen leidet, in der Tarifpolitik berücksichtigt wird. Das heißt, gegen Ausgliederung, Niedriglöhne, Befristungen, Entlassungen, unfreiwillige Teilzeitarbeit, nicht zum Leben reichende Löhne, Diskriminierung GEMEINSAM zu kämpfen. Es heißt auch, die besondere Situation von Frauen und Migrant*innen im Blick zu haben, ihre betriebliche Kampfkraft zu stärken. Denn hierin, in der Solidarität der Stärkeren mit den Schwachen und in der gemeinsamen Verfolgung unserer Ziele liegt unsere Stärke mit der wir obsiegen können.

Die Warnungen vor dem Faschismus hatte es gegeben. Horkheimers Diktum „Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen“ hat nachdrücklich den Zusammenhang der Gesellschaftsformationen verdeutlicht. Nach der Niederlage des Faschismus gründete sich im Mai 1945 in Hamburg die Sozialistische Freie Gewerkschaft, bei der bald 50.000 Menschen Mitglied werden wollten. Ihr Verbot im Juni 1945 hat allerdings den Gedanken der Einheit in der Gewerkschaft nicht vergessen machen können. Es ist dieser Gedanke, der uns heute dazu treibt zu sagen, „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“. 

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