Die Badeanstalt Lattenkamp war ab September 1943 ein Zwangsarbeitslager für italienische Militärinternierte

Heute existiert die Badeanstalt Lattenkamp zwischen dem Alsterkanal, der Meenkwiese und Bebelallee in Hamburg schon lange nicht mehr. 1989 wurde die den Hamburger Wasserwerken gehörige Einrichtung abgerissen. Ab den 1990er Jahren wurde um den alten Standort herum Wohnungsneubau begonnen. Der Platz der eigentlichen Badeanstalt, direkt am Flußlauf der Alster in Hamburg ist heute der beliebte Spielplatz Meenkwiese geworden.

Nichts erinnert daran, dass die damalige Badeanstalt Lattenkamp eines der ersten Zwangsarbeitslager für italienische Militärinternierte in Hamburg war. 

Bereits in den ersten Planungen ab September 1943, wie man die vom Hamburger NSDAP-Chef Kaufmann avisierten 25.000 italienischen Militärinternierten in der Stadt unterbringen wollte, war die Badeanstalt Lattenkamp neben den großen Massenunterkünfte am Dessauer Ufer eines der Zwangsarbeitslager. Ende Oktober 1943 waren in den vorhandenen Gebäude der Badeanstalt 235 Unterkünfte eingerichtet worden. 

Das Amt für kriegswichtigen Einsatz (AkE) war für die Planung und Umsetzung verantwortlich. Auf die schnelle wurden öffentliche Gebäude bzw. Eigentum der Stadt Hamburg dafür eingeplant. Das waren in erste Linie vor allem die Schulen, aber auch die großen Lagerhäuser der HHLA am Dessauer Ufer oder in der Speicherstadt, im Alten Wandrahm.

Bisher konnte die Hausmeldekartei mit den Namen der IMI nicht gefunden werden. In den AOK-Meldungen, die nach 1945 erstellt wurden, kann man einige IMI Namen finden.

Bruno Vernia14. Februar 1922
Antonio Fucci22. April 1918
Serrerino Frisan18. Oktober 1921
Dermania Cipoletti16. November 1920
Elisio Baldelli28. Mai 1904
Auguste Jacchelini2. Juni 1905
Clement Mandelli20. September 1920
Marcel Ceccon23. September 1923

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